Drei gute Ratschläge, die Bratäpfel noch besser machen

Drei gute Ratschläge, die Bratäpfel noch besser machen

Der Kipfel, der Kapfel, der gelbrote Bratapfel gehört zum Winterabend wie Hans Mosers Reblaus zum Heurigen. Beides Klassiker. Tatsächlich ist die Bratapfel-Zeit speziell: Der Abendhimmel trägt jetzt öfter sein unvergleichliches Samtblau, in den Gärten und Parks schlummert das Leben und selbst das hartnäckigste Straßentreiben verflüchtigt sich einen Tick früher als üblich. Das Beste an der ganzen G’schicht: Fürs gemütliche Bratapfel-Heimspiel braucht es wenig Vorbereitung und noch weniger Können.

Was also macht einen guten Bratapfel aus? Da in den spannendsten Märchen häufig alle guten Dinge zu dritt auftauchen, halten wir uns einfach an diese goldene Regel:

Nummer eins - die Apfelsorte
Eines vorweg: Bei der Wahl der Sorte geht es weniger um Geschmack als um Konsistenz. Der Apfel muss festfleischig sein. Schließlich sollte er im Backrohr nicht zerfallen und sich später gut auslöffeln lassen. Festkochende Sorten wie “Der Schöne aus Boskoop” - kurz: Boskop -, Cox Orange, Berlepsch, Jonagold und Gravensteiner sind beliebte Anwärter. Dass sie eher säuerlich schmecken, empfinden viele als Pluspunkt. Besonders süß Gepolte greifen später bei der Füllung einfach tiefer in den sprichwörtlichen Honigtopf.

Nummer zwei - die Füllung
Richtiges Werkzeug ist nie verkehrt. Das gilt auch für den Apfel-Ausstecher oder ähnliche Tools. Zu fancy? Keineswegs! Selbst wenn der Ausstecher nur im Dezember zum Einsatz kommt - es lohnt sich. (Ähnlich wie beim “Knüppel aus dem Sack”-Gadget.) Achtung: Dem Apfel bitte keinesfalls ein Loch in den Boden bohren. Läuft die Füllung im Backrohr aus, ist der ganze Zauber dahin. Und jetzt zum Eingemachten: die Füllung. Es gibt viele Varianten. Der Klassiker bleibt jedoch simpel und kommt mit Mandeln oder einer Nussmischung aus Wal- und Haselnüssen, eventuell Rohmarzipan, Rosinen, etwas Zimtzucker oder Honig aus. Feinspitze mischen auch gerne ein paar Spritzer Amaretto oder Cointreau unter. Sind alle Zutaten zu einer homogenen Masse verarbeitet, stopft man damit die Äpfel. Und zwar nicht zu knapp - Bratäpfel sind die Stopfgänse des Obstgartens!

Nummer drei - das Braten
Der Apfel im Bade - was viele nicht wissen: In die Auflaufform gehört Flüssigkeit. Idealerweise ist es ein Gemisch aus Apfelsaft und Weißwein, das den Boden großzügig bedeckt. Wer Kinder mitnaschen lässt, kann den Wein schon vorher verabschieden und streut stattdessen einige Gewürznelken in den Saft. Je nach Backrohr-Eigenschaften dürfen die Bratäpfel bei 160 bis 180 Grad Umluft oder bei 180 bis 200 Grad Ober-/Unterhitze brutzeln. Den Saunagang darf man ihnen - größenbedingt - 20 bis 30 Minuten gönnen. Währenddessen lehnt man sich zurück und liest: Bald wird er aufgetischt, der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel, der Kapfel …

Ob man Bratäpfel mit Vanillesoße oder Vanilleeis serviert, ist Geschmackssache. Wem beides nicht zusagt, bleibt bei “Bratapfel pur”. Und wer sich statt reinem Wein lieber eine Tee-Spezialität einschenken möchte: Milde Schwarztee-, Oolong- und Rooibos-Aufgüsse schmeicheln dem Apfelgeschmack, entspannen und verbreiten ebenfalls den Zauber einer Winternacht.

Du hast kein Rezept für eine Füllung zur Hand? Wir helfen mit der klassischen Variante und wünschen jetzt schon einen stimmungsvollen Abend!

Für zirka 4 Äpfel benötigst du:

  • 40 g Rosinen oder andere Trockenfrüchte (Aprikosen, Pflaumen etc.)
  • 4 cl Rum, Amaretto oder Cointreau
  • 40 g Nüsse gehackt (Walnüsse, Haselnüsse)
  • 30 g Mandeln gehackt
  • 70 g Marzipanrohmasse
  • 1 Prise Zimt gemahlen
  • 1 Prise Nelkenpulver (optional)

Die zerhackten Nüsse und Mandeln in einer Pfanne kurz anrösten und in eine Schüssel kippen. Mit allen restlichen Zutaten zu einer geschmeidigen Masse vermischen, kurz ziehen lassen, die Äpfel füllen und ab ins Rohr. Das war's auch schon!